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Myanmar Forschung

Forschung

Sprachkontakt in Nordburma

In Burma (Myanmar) treffen Sprachen verschiedener südostasiatischer Sprachfamilien aufeinander; dazu zählen vor allem die sino-tibetischen, die austroasiatischen und die Tai-Kadai-Sprachen. Auch verschiedene indo-europäische Sprachen haben hier Einfluss genommen. In seiner Doktorarbeit konzentriert sich André Müller vor allem auf den Norden des Landes, wo neben den Burmesisch-Sprechern vor allem zwei soziokulturelle Gruppen beheimatet sind: die Shan und die Kachin. Diesen Gruppen gehören Sprecher verschiedener Sprachen an. Mehrsprachigkeit ist weit verbreitet und variiert mit sozialem Status, sodass sich durch Kontakteinfluss strukturelle Merkmale und Lehnwörter verbreiten können. Dieser Einfluss ist nicht zufällig oder homogen, sondern widerspiegelt den historischen Kontext sowie die soziokulturellen Zusammenhänge, wie bisherige Forschung zum Sprachkontakt zeigen konnte.

Das Forschungsvorhaben ist es, linguistische und historische Daten über die Region zu sammeln, zu erweitern und zu verbinden, um so mithilfe der gegenseitigen linguistischen Einflüsse ein genaueres Bild über die früheren Kontakte zwischen den Völkern zu gewinnen. Hierbei liegt der Fokus vor allem auf den Sprachen Jinghpaw, Shan, Wa, Paʼo, sowie den Varietäten des Palaung. Die Arbeit zu diesem Thema beinhaltet auch verschiedene Feldforschungsreisen in die Region sowie umliegende Gebiete wie etwa Thailand oder Südchina.